Wagen 19

Carl Weyer Düsseldorfer Eisenbahnbedarf baute 1907 auch diesen Wagen. Neben Wagen 17 wurde auch Er im Jahre 1945 zum Behelfs- Personenwagen umgebaut, um der Massen an Hamster Fahrten Herr zu werden. Viele Limburger Stadtbürger fuhren in der unmittelbaren Nachkriegszeit in den Westerwald, um dort bei den Bauern ihre letzten Habseligkeiten gegen ein paar Eier oder Kartoffeln zu tauschen. Wie Wagen 17 bekam er einen Ofen, 5 doppelte Sitzbänke für 30 Plätze, sowie eine Durchgangs Tür mit Fenster. Neben den Öffnungs- fähigen Falltaschen Fenstern wurde der Ladetür- Bereich ordentlich verschlossen und mit großen Fenstern versehen. 

Wagen 19 stand mit der Bremserbühne Richtung Hintermeilingen auf den Schienen

Mit den großen mittleren Fenster war es wesentlich heller und freundlicher im Inneren.  Aussen wurde er Flaschengrün, innen in Beige gestrichen

Da er keine eigene Batterie noch Generator für die Beleuchtung hatte, wurde Diese über Stecker am Dachende vom Nachbar- Wagen abgegriffen. Hier von Wagen 4

So sah der Innenraum des Wagens aus. Hier gerade der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle. Das Bild war sehr wichtig, konnten wir doch bei der Restaurierung bzw. der Ergänzung fehlender Teile,  des Wagen wertvolle Details erkennen.

Als er 1961 nicht verkauft werden konnte, ging der Wagenkasten 1962 nach Gaudernbach zu einen privaten Fischteich. Dort überdauerte er, gut gepflegt, die Zeit bis er 2017 wegen Bauauflagen weichen musste.

Der Eigentümer fragte mich im Jahre 2017 ob ich ihm haben wolle, oder er verschrottet werden solle. Da gab es nichts zu überlegen, selbstverständlich stürzte ich mich mit ein paar Freunden in die Arbeit. 

 

Aber seht selbst

 

Bilder von den Vorarbeiten zur Bergung im Sommer 2017

Bilder von dem Transport am 04.10.2017

Arbeiten am Wagen in Dehrn Winter 2017/2018

Arbeiten am Wagen im Sommer 2018

Arbeiten im Herbst Winter 2018/19

In die kleine Meterspur- Bahn zwischen der Lahn und dem Westerwald hatte man große Erwartungen gesetzt, die nicht, oder nur zum Teil erfüllt wurden. Sie wurde in eine unruhige Zeit hineingebaut.

Der 1. Weltkrieg, die Inflation 1923, die Rhein-Ruhrbesetzung der Franzosen, die hohen Reichsbahn-Frachttarife, der 2 Weltkrieg, der aufkommende Güter-Straßenverkehr......... viele Faktoren standen gegen eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Mehr als einmal stand die kleine Bahn fast vor den Aus. Trotzdem hat sie fast 90 Jahre die Landschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und die Menschen am Kerkerbachtal begleitet und geprägt.

Hier soll an Sie erinnert werden, damit sie weiterlebt. Auf den Festplatten der Rechner, in den Köpfen und den Herzen der Menschen.