Wagen 17

Wagen 17 wurde als Großraum-  Güterwagen der Bauart GGw von Carl Weyer Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, in einer Serie von 5 Wagen, geliefert.

Als direkt nach dem 2. Weltkrieg die Kerkerbachbahn von Hamsterfahrern überrannt wurde, baute man Ihn, schnell in eigener Werkstatt,  zum Behelf- Personenwagen um. Nach den äußeren und inneren Farbgebung "Grau" der Holzbeplankung mit schwarz abgesetzten Eisenträgern, als Güterwagen, strich man ihn nun als Personenwagen außen in Flaschengrün und innen in beige.  Er war wenig beliebt bei den Fahrgästen, da man beim Umbau auf zusätzliche Fenster verzichtete und man auch am Tage im Halbdunkeln saß.

Der Behelf blieb bis 1960 in Betrieb und findet sich noch auf einer Verkaufsliste von 1961

Wagen 17 hatte seine Bremserbühne Richtung Kerkerbach

An der hinteren Stirnseite baute man eine Tür mit Fenster und Übergangs- blechen zum Durchgang des Fahr-Personals ein. Neben einem Ofen gab es 5 doppelte Sitzbänke für 30 Personen

Die festen Fenster der Güterwagen mit Butzenscheiben ersetzte man durch Öffnungs- fähige Falltaschenfenster

Die Schiebetür legte man fest und dichtete sie notdürftig. Wegen der geringen Fenster Zahl blieb es im Wagen recht dunkel.

In die kleine Meterspur- Bahn zwischen der Lahn und dem Westerwald hatte man große Erwartungen gesetzt, die nicht, oder nur zum Teil erfüllt wurden. Sie wurde in eine unruhige Zeit hineingebaut.

Der 1. Weltkrieg, die Inflation 1923, die Rhein-Ruhrbesetzung der Franzosen, die hohen Reichsbahn-Frachttarife, der 2 Weltkrieg, der aufkommende Güter-Straßenverkehr......... viele Faktoren standen gegen eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Mehr als einmal stand die kleine Bahn fast vor den Aus. Trotzdem hat sie fast 90 Jahre die Landschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und die Menschen am Kerkerbachtal begleitet und geprägt.

Hier soll an Sie erinnert werden, damit sie weiterlebt. Auf den Festplatten der Rechner, in den Köpfen und den Herzen der Menschen.