Aushangfahrpläne und Kursbucheinträge

Die Fahrzeiten auf der Kerkerbachbahn waren eher gemütlich. Auf der Strecke Heckholzhausen- Kerkerbach varreierten sie zwischen 44 oder auch 93 Minuten. In Durchschnitt dauerte es über eine Stunde.

Fast alle Züge waren Güterzüge mit Personenbeförderung (GmP) und je nach den wie viele Anschlussgleise bedient werden mußten, verlängerte sich die Fahrzeit entsprechend.

Wahre Schnellzüge gab es früh am Morgen oder an Sonntagen, wenn keine Güterwagen rangiert wurden.

In den Dörfern entlang des Kerkerbachtals erzählt man sich, es habe ein Schild im Personenwagen gegeben auf dem stand: "Blumen pflücken während der Fahrt verboten"

Ein ehemaliger Lokführer versicherte mir aber, daß fast immer Plan gefahren wurde.

Gab es doch genug Pufferzeiten und wenn es wirklich mal zu Verspätungen kam, dann konnte man auch mal was "herausfahren". Es gab ja noch keine Tachometeraufschreibungen (Fahrtenschreiber). So richtet man die Geschwindigkeit so ein, daß es paste.

 

 

 

 

In der Bildergalerie einige Aushang- und Dienstfahrpläne

Kursbuch 1897
Kursbuch 1897
Kursbuch 1905
Kursbuch 1905
Kursbuch 1917
Kursbuch 1917
Kursbuch 1927
Kursbuch 1927
Fahrplan 1934 - 35 nur ein Zug ?!?
Fahrplan 1934 - 35 nur ein Zug ?!?
Kursbuch 1942 / 43
Kursbuch 1942 / 43
Kursbuch 1941
Kursbuch 1941
Kursbuch 1943
Kursbuch 1943
Kursbuch 1944
Kursbuch 1944
Kursbuch 1948
Kursbuch 1948

In die kleine Meterspur- Bahn zwischen der Lahn und dem Westerwald hatte man große Erwartungen gesetzt, die nicht, oder nur zum Teil erfüllt wurden. Sie wurde in eine unruhige Zeit hineingebaut.

Der 1. Weltkrieg, die Inflation 1923, die Rhein-Ruhrbesetzung der Franzosen, die hohen Reichsbahn-Frachttarife, der 2 Weltkrieg, der aufkommende Güter-Straßenverkehr......... viele Faktoren standen gegen eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Mehr als einmal stand die kleine Bahn fast vor den Aus. Trotzdem hat sie fast 90 Jahre die Landschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und die Menschen am Kerkerbachtal begleitet und geprägt.

Hier soll an Sie erinnert werden, damit sie weiterlebt. Auf den Festplatten der Rechner, in den Köpfen und den Herzen der Menschen.