Das unrühmliche Ende einer Aktiengesellschaft

Dieser Artikel oben, stand so am 29.01.1985 in dem Nassauer Tageblatt. Durch Betrügereien trieb der Vorstandsvorsitzende T.C.Sieger den Kurs der Aktie hoch. Scheinbar stand die Kerkerbachbahn Aktien Gesellschaft gut da und die Gier der Menschen tat das übrige. 60% Gewinn? Da wollte doch jeder gern dabei sein und Aktien erwerben bzw. bei der Kapitalerhöhung neue Aktien zeichnen. Bei Höchstkurs verkaufte Sieger still und leise seine Anteile mit maximalem Gewinn. Und als die Wahrheit über die Firma bekannt wurde, fiel der Kurs ins Bodenlose.

Zum Glück wurde er rechtzeitig geschnappt, doch das Geld der Anleger war fast vollständig futsch.

Unten in der Gallerie der Hochglanz- Katalog der Kerkerbachbahn Aktien- Gesellschaft in der die tollen Anlagemöglichkeiten dargestellt wurden.

In die kleine Meterspur- Bahn zwischen der Lahn und dem Westerwald hatte man große Erwartungen gesetzt, die nicht, oder nur zum Teil erfüllt wurden. Sie wurde in eine unruhige Zeit hineingebaut.

Der 1. Weltkrieg, die Inflation 1923, die Rhein-Ruhrbesetzung der Franzosen, die hohen Reichsbahn-Frachttarife, der 2 Weltkrieg, der aufkommende Güter-Straßenverkehr......... viele Faktoren standen gegen eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Mehr als einmal stand die kleine Bahn fast vor den Aus. Trotzdem hat sie fast 90 Jahre die Landschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und die Menschen am Kerkerbachtal begleitet und geprägt.

Hier soll an Sie erinnert werden, damit sie weiterlebt. Auf den Festplatten der Rechner, in den Köpfen und den Herzen der Menschen.